Elitestute La Native xx
Schwarzbraun *1983 †2004
Z: Michel Nazart/Georges Chaurel, Haras de Merville, Calvados/FRA
B: Dr. Annette Wyrwoll
Maße und Bewertung: 1.64-182-19.0 • 8-7-7/7-7-8/8 (52 Punkte)
Stutenfamilie: E17 Byerley Turc Mare
ZL: 6/5
Native Guile (USA) B. *1964 |
Native Dancer | Polynesian |
Geisha | ||
Craftiness | Crafty Admiral | |
Chaddon Miss | ||
La Rosiere (FRA) *1962 |
Tamanar | Sunny Boy |
Tresa | ||
La Sorciere | Nosca | |
La Courtisane |
Mit La Native xx nahm unsere Zucht ihren Ausgang. Die Stute war zwei-, drei- und vierjährig in Frankreich auf der Flachen, über Hürden und in Hindernisrennen über Distanzen bis 3.600 m gelaufen. Dabei ging sie in drei Jahren 26 Mal an den Start und war achtmal im Geld, sie gewann fast 13.000 € und ihr höchstes GAG beläuft sich auf 58 kg.
Fünf- bis neunjährig ist La Native xx im Turniersport gegangen. Annette konnte mit ihr zahlreiche Siege und Platzierungen in Springpferde-, Spring-, Geländepferde- und Geländeprüfungen der Klassen A und L erreichen, sie ist in Springen bis Klasse M und in Vielseitigkeiten bis Klasse L gestartet und platziert gewesen. Ihre Lebensgewinnsumme im Turniersport beläuft sich auf 1.198 €. 9-jährig ging sie in die Zucht.
Nach ihrer Cornus-Tochter Lacorna wurde La Native xx nicht mehr tragend. Im Februar 2004 brach sie sich auf dem Paddock das Bein, sodass wir sie leider einschläfern mussten.
Pedigree
Der Vater Native Guile, im Pferdeland Kentucky geboren, ging nur in zehn Rennen an den Start, bei denen er zwei Siege und zwei Plätze erzielte. Zu seinen bedeutenderen Erfolgen zählen der 2. Platz in den Remsen Stakes und der 3. Platz in den Hibiscus Stakes. Zum züchterischen Einsatz wurde Native Guile nach Frankreich geschickt, wo er im Dezember 1991 starb.
Native Guile war ein Sohn des legendären Native Dancer, der 21 seiner 22 Starts in Siege ummünzen konnte und nur ein Rennen platziert beendete. Die Gewinnsumme für den 1950 geborenen Schimmel liest sich mit 785.240 US-Dollar respekteinflößend für die damalige Zeit. Championatstitel sammelte Native Dancer bereits aufgrund seiner eigenen Rennerfolge zuhauf: Zweijährigen-Champion, Dreijährigen-Champion, Älteren-Champion und Pferd des Jahres als Vierjähriger, der Handicapper verpasste ihm sagenhafte 130 kg GAG. Nicht umsonst trug er auf der Bahn den Spitznamen „The Grey Ghost“. Doch damit nicht genug – auch als Vatertier war Native Dancer Weltklasse, obschon er wegen seiner Farbe (Schimmel mit appaloosa-ähnlichen Flecken) eher wenig genutzt wurde. Er gehört zu den prägendsten Vererbern der Vollblutzucht weltweit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Um nur eine seiner Spitzentöchter zu nennen: Natalma, dreifach siegreich auf der Bahn und für das Oaks-Rennen gar mit einem Chip im Knie trainiert, Mutter von mehreren Stakes-Siegern und vor allem – Mutter der Turflegende schlechthin, Northern Dancer … Selbst auf dem renommierten Time Magazine erschien Native Dancer als Titel. 1963 zog er mehr als verdient in die Hall of Fame ein, vier Jahre später beendete eine Kolik das Leben dieses Ausnahmepferdes.
Native Guiles Mutter Craftiness wurde sehr lang und hart auf der Bahn geprüft, die Braune ging in fünf Rennjahren 80 Mal an den Start. Dabei erzielte sie mit 9 Siegen und16 Plätzen 158.534 US-Dollar Einnahmen. Ihr erfolgreichster Nachkomme auf der Bahn war Sly Bird v. Bald Eagle, der bei 49 Rennen siebenmal siegreich war. Vater und Großvater von La Native xx waren bei der jeweiligen Bedeckung schon recht alt, sodass „Lana“ das alte Blut von Native Dancer sehr weit vorn im Pedigree führt.
Die Mutter La Rosiere musste ihre Rennkarriere aufgrund einer Verletzung beenden und kam so relativ früh in die Zucht. Vielleicht ein Glücksfall, denn sie schenkte im französischen Gestüt einer ganzen Reihe erfolgreicher Flach- und Hindernisrennpferde das Leben, u. a. La Chat xx. „Lana“ war bereits ihr 15. Fohlen, bei dessen Geburt La Rosiere 21 Jahre alt war. La Rosiere hat den Franzosen Tamanar zum Vater. Der hatte zwar nur sieben Starts, von denen er drei in Siege verwandeln konnte – aber es waren sehr lukrative Rennen, doch dazu über längere Strecken: Als Zweijähriger war er 2. im Prix Madrigal, als Dreijähriger gewann er Prix du Jockey Club, Prix Opott und Prix Don Carlos, was seinem Besitzer über 27 Mio. Französische Francs in die Kasse brachte. Fünf Jahre stand Tamanar als Zuchthengst in Frankreich, wurde dann nach Japan abgegeben, wo er 20- jährig starb.
Nachzucht
La Native xx brachte uns fünf Fohlen, die alle im Sport gingen. Sie hat Nachzucht mit Bayern- und mit Trakehnerbrand sowie zwei reine Vollblütige. Ihre Zuchtleistung brachte La Native xx die Eintragung in die FN-Leistungsstutbücher B, C und D ein. Die posthume Anerkennung ihrer Sportleistung als SLP dürfte sie zu einer der ganz wenigen Vollblutstuten in Deutschland machen, die in allen vier Abteilungen des FN-Leistungsstutbuchs eingetragen sind. Und hätten nicht zwei ihrer Nachkommen den „falschen“ Brand, würde sie auch die Kriterien des Trakehner Verbandes für die Verleihung des Elitetitels erfüllen. So ist sie „nur“ Elitestute des Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter.
Conativ vom Holsteiner Cosinus war siegreich in Springprüfungen der Klasse M und platziert in Klasse S, bevor er nach Norwegen verkauft wurde. Hier war er erfolgreicher Teilnehmer an den Arktischen Spielen und der norwegischen Meisterschaft, später auch mit einer Juniorin. 18-jährig wurde Conativ noch Lehrpferd für eine Nachwuchsreiterin.
Conativs Vollschwester Laticosa hat 5-jährig einen Weideunfall mit Ricordiamo (v. Cornus u.d. Ritzy Pitzy) ausgetragen, war danach im Springsport erfolgreich mit Platzierungen bis Klasse M/A, ging unter Ninni erfolgreich Springen bis Klasse M und Vielseitigkeit bis Klasse L und auch mit Annette sogenannte Veteranenspringen, die viel Spaß gemacht haben. Seit 2008 stand sie in unserer Zucht und brachte uns noch drei Fohlen.
Die beiden Söhne des im Gestüt Sachsen (Cavertitz) aufgestellten irischen Vollblüters Baba Karam xx gehen bzw. gingen mit Amateurreitern im ländlichen Turniersport. Lukabrasi xx (geb. 1998) war rheinland-pfälzischer Juniorenmeister in der Vielseitigkeit und mehrfach in VL und SL platziert, Lebabazu xx (geb. 1999) war Masterpferd der Hardt-Meute.
Trakehnerstute Lacorna von Cornus, einem grundsoliden, rittigen und mit erwiesener Doppelveranlagung ausgestatteten „Neffen“ der seinerzeitigen Bundeschampioness, vielfachen S-Dressur-Siegerin und Hengstmutter Corna, ist La Natives Meisterstück in der Trakehnerzucht. Die Stute brachte zunächst ein Fohlen und ging dann in den Sport. Ninni förderte sie von ersten Aufbauprüfungen bis hin zu Platzierungen im Zweisterne-Bereich. Danach saß Kai-Steffen Meier im Sattel der Braunen und hat sie bis in die S-Klasse bringen können. Neben Platzierungen in M**-Springen stehen Platzierungen bis CCI4* auf dem Konto dieser Stute.
Nachzucht-Übersicht
1993 | W | v. Cosinus | Conativ/Bay |
1995 | S | v. Cosinus | Laticosa/Bay |
1996 | Zwillinge | v. Cornus | verfohlt |
1998 | W | v. Baba Karam xx | Lukabrasi xx |
1999 | W | v. Baba Karam xx | Lebabazu xx |
2000 | S | v. Cornus | Lacorna/Trak. |